Einleitung
Photovoltaikanlagen produzieren Strom dann, wenn die Sonne scheint – oft also tagsüber, wenn der Verbrauch im Haushalt gering ist. Mit einem Stromspeicher lässt sich überschüssige Energie zwischenspeichern und später nutzen, wenn sie wirklich gebraucht wird. Dadurch steigt der Eigenverbrauchsanteil deutlich, die Stromrechnung sinkt und die Unabhängigkeit von Energieversorgern wächst. Doch welche Speicherarten gibt es, und welche Technologie ist heute Standard?
Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄) – der aktuelle Standard
Während in den frühen Jahren häufig Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt (NMC)-Speicher verbaut wurden, hat sich in den letzten Jahren Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄) als dominierende Technologie durchgesetzt.
Vorteile:
- Extrem hohe Zyklenfestigkeit (bis zu 6.000 Ladezyklen)
- Sehr lange Lebensdauer (15–20 Jahre)
- Hohe Sicherheit: deutlich geringere Brand- und Überhitzungsgefahr
- Umweltfreundlicher, da kein Kobalt oder Nickel benötigt wird
Nachteile:
- Etwas geringere Energiedichte als klassische Lithium-Ionen-Zellen (daher etwas größer)
-> Fast alle führenden Hersteller (z. B. BYD, E3/DC, Huawei, Sungrow) setzen heute primär auf LiFePO₄- Speicher. Damit gilt Lithium-Eisenphosphat inzwischen als de-facto-Standard für private Photovoltaikanlagen.
Weitere Speichertechnologien
1. Klassische Lithium-Ionen (NMC)
- Früher weit verbreitet, heute eher im Automotive-Bereich (E-Autos).
- Vorteile: Hohe Energiedichte, platzsparend.
- Nachteile: Kürzere Lebensdauer, höhere Brandgefahr, teils teurer.
2. Blei-Säure-Batterien (Blei-Gel / Blei-AGM)
- Früher gängig, heute nur noch selten im Einsatz.
- Vorteile: günstig, bewährte Technik.
- Nachteile: kurze Lebensdauer (5–10 Jahre), sehr schwer, weniger effizient.
3. Salzwasserbatterien
- Schwermetallfreie Alternative mit hohem Sicherheitsprofil.
- Vorteile: umweltfreundlich, sicher, leicht recycelbar.
- Nachteile: geringe Energiedichte, aktuell teurer und weniger verbreitet.
4. Wasserstoffspeicher (Power-to-Gas)
- Zukunftstechnologie für saisonale Speicherung.
- Vorteile: Strom kann über Monate gespeichert werden.
- Nachteile: sehr hoher Aufwand, bisher kaum wirtschaftlich im Heimspeicherbereich
Wichtige Auswahlkriterien
- Kapazität: Für Einfamilienhäuser sind 5–10 kWh meist ideal.
- Zyklenfestigkeit: Je höher, desto langlebiger – LiFePO₄ ist hier führend.
- Sicherheitsaspekte: Brandschutz und thermische Stabilität sind entscheidend.
- Wirtschaftlichkeit: Speicher rechnen sich besonders, wenn der Eigenverbrauchsanteil auf über 60 % steigt.
Fazit
Stromspeicher sind die perfekte Ergänzung zur Photovoltaikanlage und erhöhen die Energieautarkie erheblich. Während es verschiedene Technologien gibt, hat sich Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄) klar als Branchenstandard durchgesetzt. Es kombiniert Sicherheit, Langlebigkeit und Effizienz – und ist damit die erste Wahl für Hausbesitzer, die das volle Potenzial ihrer PV-Anlage ausschöpfen möchten.